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25 Apr
Sammler auf der Arkona Boje (Ostsee) installiert

Am 25.04.2016 berichtet Herr Malte Pallentin über ein Projekt des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde:

Im Rahmen des Projektes "Entwicklung ausgewählter Indikatoren und Bewertungsansätze für die Meeresumwelt im Rahmen der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie" wurde der 1. Eigenbrodt Niederschlagssammler NSA 181/KE am 20.4.2016 auf der Arkona-Boje installiert. Dieser soll für mindestens einen Jahresgang Niederschlag auf der Station Arkona-Boje sammeln, welcher auf den Phosphorgehalt untersucht wird.

Ziel des vom Umweltbundesamt finanzierten Projektes, das vom Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) durchgeführt wird, ist es Daten zur Quantität und Qualität der atmosphärischen Phosphordeposition in die Ostsee zu erarbeiten und mit diesen letztendlich die Gesamtbelastung von Phosphor der Ostsee besser einschätzen zu können. Es wird angenommen, dass Phosphor hauptsächlich über natürliche Quellen in die Luft eingetragen wird. Daher ist über anthropogene, atmosphärische Phosphorquellen kaum etwas bekannt und es erfolgt somit, im Gegensatz zum z.B. Stickstoffeintrag, auch keine regelmäßige Überwachung der Emissionen und der Deposition.

Insbesondere fehlen Messungen auf der hohen See. Da jedoch bekannt ist, dass atmosphärische Phosphateinträge zur Eutrophierung mariner Ökosysteme beitragen, hat man sich 2013 im Rahmen des HELCOM Ostseeaktionsplans auf eine konstante Hintergrundeintragsrate von 5 kg/km²/Jahr geeinigt. Zu diesen Zahlen hat Deutschland jedoch keine Daten beigetragen, da ein kontinuierliches Monitoring nicht existiert (siehe HELVOM LOAD 5/2013 Dokument 3/2). Basierend auf Daten von Voth (2003) und einer Messreihe an der biologischen Station Zingst von 1997-2002, wurde ein Phosphoreintrag in die Ostsee von 15-21 kg/km²/Jahr ermittelt. Dieser ist jedoch jahreszeitlich abhängig und schwankt in einem weiten Bereich.

Um diese Zahlen genauer zu evaluieren, wird neben dem installierten Niederschlagssammler auf der Station Arkona-Boje noch ein weiterer auf der Messplattform FINO2 installiert werden, sowie zwei weitere kleinere, welche zusätzlich die Trockendeposition auffangen. Auf ein Messen der Trockendeposition wird auf den Seestationen allerdings verzichtet, da eine Kontamination mit Vogelkot hier sehr wahrscheinlich ist.

Weitere Information zum Institut finden Sie auf: www.io-warnemuende.de/de_index.html